Der Bildhauer Hermann Grüneberg aus Halle/Saale stellt im mittelalterlichen Pulverturm seine aktuellen Werke vor, mit denen er das Genre der Keramik virtuos erweitert. Im experimentellen Crossover erschafft er neue Wirklichkeitserfahrungen von Plastizität, Materialität und Farbe. Aus Keramik, Holz, Federn, Ölfarbe und Wachs baut Hermann Grüneberg hybride Wesen, die raffiniert mit vergangenen Mythen und moderner Popkultur spielen.
Die surrealen Figuren sind monumental, sie sind weder Mensch, noch Tier, noch Objekt, sondern Mittler zwischen den Welten, die eine unheimliche Präsenz entfalten und existentielle Befindlichkeiten widerspiegeln. Sie strotzen von brachialer Kraft, muten archaisch an und sind doch von gestischer Zartheit und voller Humor. Sie sind ambivalent und rätselhaft wie das Orakel selbst – das der Künstler im Pulverturm zum Klingen bringt.